Freitag, 16. Mai 2008

Wie man sich täuschen kann...

fällt mir gerade auf. Und, wie sehr man auf Vorurteilen bauen kann.

Jahre, viele Jahre ist es her, dass ich einen Fernsehauftritt von Götz George gesehen habe. Wirklich daran erinnern kann ich mich schon lange nicht mehr, mittlerweile bezweifle ich sogar, dass ich damals wirklich verstanden habe, was er gesagt und warum er sich wie geäußert hat. Jedenfalls war er mir seitdem unsympathisch. Ich mochte keine Filme mit ihm sehen, keine Interviews hören oder lesen, bin ihm sozusagen aus dem Weg gegangen.
Und jetzt sitze ich an meinem freien Tag zu Hause, der Fernseher läuft. "beckmann" und Götz George ist zu Gast. Eigentlich war ich dabei, mir eine DVD rauszusuchen und dachte mir: >>Naja, lässt es mal laufen. Gibst ihm mal ne Chance.<< Ansich ist es schon völlig vermessen, jemandem eine zweite Chance zu geben, den man gar nicht kennt, mit dem man noch nie auch nur ein Wort gewechselt hat. Jedenfalls höre ich ihm zu und plötzlich fängt die Fassade, die ich ihm gegeben habe, an zu bröckeln und stürzt letztendlich völlig zusammen. Ich hab all die Jahre ein völlig falsches Bild von ihm gehabt, wegen einer Äußerung, die ich damals vielleicht nicht einmal verstanden habe. Und da frag ich mich: >>Wie oft verurteilt man Menschen zu unrecht? Wie oft bildet man sich in einer Sekunde ein Urteil, dass vielleicht völlig falsch ist, weil der Moment falsch war?<< Es gibt diesen Spruch: "Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck." - das ist sicher wahr, aber wie ich sehe, sollte man aber dem zweiten Eindruck eine Chance geben. Denn mittlerweile habe ich die DVD, die ich sehen wollte, längst gefunden. Die liegt bereits im DVD-Player, aber ich scheue mich davor "play" zu drücken, weil ich befürchte etwas in dem Interview zu verpassen.

Somit hat sich der Tag auch gelohnt. Ich hab aus einem Fehler gelernt, von dem ich gar nicht wusste, dass ich ihn gemacht habe.

Einen Musiktipp zu finden, fällt mir heute schwer, dennoch:
Les Choristes "Vois sur ton chemin"

Zitat, von Götz George: "Seelenverwandtschaft macht uns das Leben leichter."

Donnerstag, 15. Mai 2008

Vier Tage

mein Countdown läuft. In drei Minuten starte ich in einen vier Tage "Ich mach was für die Schule"-Marathon. Heißt: Vorträge, Präsentationen, Klausuren und dann nicht zu vergessen: die Zwischenprüfung.

Lustig ist anders, aber gut, es lässt sich nicht ändern. Also Tschakka-pupenti, auf in den Kampf.

Musiktipp: Led Zeppelin - "Stairway to heaven"

Zitat: "wenn du glaubst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her!"

Mittwoch, 7. Mai 2008

the only thing that stays the same


is change.

Musik: Mat Kearney "Breath in, breath out"
Zitat: "Nimm du so gern als ich dir geb und schweig!"

Dienstag, 6. Mai 2008

I am the city ....

... you let me be.

Musiktipp: Silly mit "Wo bist du"
Spruch: "Wenn du tust was ich dir sagen, bin ich dein Sklave:"

Sonntag, 4. Mai 2008

halb und halb...

...fühlt man sich an manchen Tagen - heute ist einer davon. Ich bin schon wieder fast auf der Heimreise und wünschte, ich könnte noch hier bleiben. Könnte man doch die Meerluft in Flaschen festhalten und sie mit sich nehmen.

In meinem neuen zu Hause fühl ich mich wohl, aber manchmal hat man - so weit vom Meer entfernt - das Gefühl zu ersticken. Und da hilft dann auch die Mulde nicht mehr wirklich. Meine Muschelketten hab ich mir eingepackt - mit ein wenig Glück krieg ich sie auch heil nach Hause.

Da sind nun also Wasser und Meeresluft, die mich in Rostock halten.

Die andere Hälfte zieht mich in meine eigenen vier Wände, in den kleinen Raum, der aber trotzdem voller Freiheiten steckt. Ein Luxus, den ich nicht vermissen möchte.

Ich gebe zu, in den Sommermonaten fällt einem das Alleine-Leben wesentlich leichter, als in der dunklen Jahreszeit. Aber wohl gefühlt hab ich ich mich immer.

Ich hoffe, das Wetter hält sich die nächsten Tage und Wochen. Von Pfingsten hab ich außer Arbeit nicht viel, der nächste Besuch an der Küste wird also sicherlich etwas auf sich warten lassen.


Ein Musiktipp wird selbstverständlich auch mit eingepackt: Dieses Mal haben wir "WINK" mit "Still" im Angebot.

Zitat: "Ich fühlte mich unendlich."

Donnerstag, 1. Mai 2008

once upon a time...

Wie ist sie eigentlich ausgegangen, die Geschichte des Rattenfängers? Du bist ihm gefolgt, bist ihm willenlos nachgelaufen und dann in einem Tal gelandet, das dir fremder nicht hätte sein können. Da war Bambi, das in der Zeitung las. Da war ein Bauer, der seine Felder mit Kartoffelchips goss. Und da war eine Frau, die Seifenblasen schnarchte.

Und du? Du hast dich neben Bambi an einen Fels gelehnt und dir dein Horoskop vorlesen lassen.

Mittlerweile ist in dem Tal der Abend angebrochen. Die blaue Sonne hat sich umgedreht und aus ihrem Rucksack ist der rote Mond geklettert. Die Sterne wandern langsam die Berge herunter und legen sich auf die Wiesen. Sie leuchten wie ein Meer aus Teelichtern und aus ihren flackernden Schatten steigen die kleinen Bewohner des Tales. Auf ihren fahrradähnlichen Fortbewegungsmitteln radeln die kleinen Männchen und Frauchen dem Abend entgegen. In Scharen rasen sie zwischen den Sternen entlang, die Felsen rauf, die Hügel runter, schlagen Haken und liefern sich spannende Rennen. Einmal musst du schnell zur Seite springen, um nicht von ihnen über den Haufen gefahren zu werden. Doch Zeit, dich von dem Schrecken zu erholen, hast du nicht, denn schon siehst du ein weiteres Dutzend dieser kleinen Wesen auf dich zu rasen. Und in der nächsten Sekunde klammerst du dich an Bambis Hals fest. Bambi, nicht sonderlich erfreut, lässt dich aber gnädig gewähren. Dann ist es plötzlich ganz still. GRATULATION: Du hast deinen ersten Kontakt mit den Gründlingen relativ unbeschadet überlebt. Darauf darfst du dir mit Verlaub etwas einbilden, denn nur die Wenigsten kommen ohne größere Blessuren davon. Mit den Gründlingen ist das nämlich so eine Sache. Sie, die Putzer und Sammler des Tales, nehmen ihre Aufgabe zuweilen etwas zu ernst. Mit ihren Fahrzeugen ( die sehen aus wie ganz normale Fahrräder, nur dass da, wo sonst das Hinterrad ist, ein großes Rad mit Rechen und Sieben ist. Damit gründeln sie den Boden ab und finde so manch interessantes verlorenes Etwas. Die sammeln sie dann und verscherbeln sie bei ebay. Ein enorm gutes Geschäft. - Also guck nach, ob du noch alles hast bevor du das Tal wieder verlässt!) also, mit ihren "Gründelrädern" grasen sie Abend für Abend das ganze Tal ab. Mit gesenktem Kopf flitzen sie an Sonnenblumen und Beeten vorbei - manchmal leider auch durch- und gründeln was das Zeug hält. Da sie aber nur nach unten gucken, kann es eben schon mal passieren, dass sie Ortsfremde wie dich einfach über den Haufen gründeln. Das hat nichts mit dir persönlich zu tun, so sind sie halt. Also sei gewarnt: Wenn die Sterne sich hinlegen, solltest du dir ein sicheres Plätzchen suchen. Nun ist es also schon spät geworden. Auch Bambi hat sich auf seinen Baum verzogen. Der Bauer hat vor knapp einer Stunde das wässern eingestellt und die alte Frau hat sich einen neuen Schlafplatz gesucht. Du beschließt also, kurz vorm Schlafen noch einen Spaziergang durch das Tal zu machen. Gute Idee, interessanter Einfall. Kennst du dich denn hier aus? Den richtigen Weg zu finden erweist sich in einem Tal wie diesem weitaus schwieriger, als du vermuten magst. Aber geh nur, geh. Erst ein paar Meter geradeaus. An der lila Sonnenblume vorbei und über die Brücke. Ab, durch den Blütentunnel. Jetzt dreh dich dreimal im Kreis und gehe fünf Schritte rückwärts nach links. Vorsicht, stolpere nicht über den Steinigel (Stei-nigel, nicht zu verwechseln mit dem Stein-igel. Sie sehen sich zwar unglaublich ähnlich, aber wer schon mal von ihnen gebissen wurde, wird sich den Unterschied bis ans Ende seiner Tage merken! Obacht also!). Jetzt musst du nur noch über die Wolfsklippe springen und du hast es geschafft. Also los. Nimm Anlauf. Und.... SPRING! - Eine saubere Landung. Direkt im Abendbrot von Frau Tuppertiel. Aber mach dir keine Sorgen, Frau Tuppertiel ist eine Seele von Mensch. Sie wird dich in den Arm nehmen und dich umsorgen und dich knuddeln und knuddeln und knuddeln... - Ich werde dich hier abholen. In ein paar Tagen. Mach es dir gemütlich. Ein paar Tage können lang sein....

Musik: Scala - "J'ai demandé à la lune"


Zitat: "Und am Ende vom Tag sind wir einen Tag älter. So war's immer. So bleibt's. Das ist unser Geschick."