Dienstag, 13. September 2011

Wiedergefunden

"Ein Hauch von New York
während ich hier
auf deiner Fensterbank
in der Küche sitze.
Seltsam, dass die große Stadt
in unserer kleinen Stadt Platz findet.
Die Lichter, die Dunkelheit und
die Sirene eines Polizeiautos.
Meine Zigarette ist ein orange leuchtender Punkt,
der die Dunkelheit ein wenig aufhellt."


2004                                                                             

Sonntag, 4. September 2011

sag doch

ein durchwachsener tag.
einer mehr.
was bleibt, außer weiter zu atmen?
tief durchzuatmen, um weiter zu machen.

ein tiefschlag wieder.

sag mir, wie man weiter macht.

welcher weg ist es? und wie geht man ihn?
wie setzt man einen fuß vor den anderen,
wenn das aufrechtstehen zwischendurch schon nicht möglich scheint.

es ist nur ein rückfall.
wird aber nicht der letzte sein.
und mir graut vor dem nächsten.

sag mir, wie lange dauert es an?
sag mir, wie man weiter macht.

einigen tagen sehe ich mir argwohn und sorge entgegen.
es wird noch einmal hart, es wird noch einmal schwer.

ich will nicht lügen, ich habe angst.
sag mir, wie man drum herum kommt.
wie man sie austrickst, denn sie tut nicht not.
und raum will ich ihr eigentlich nicht geben.

vorerst ein versuch: ich atme tief.
ziehe die luft zwischen meinen lippen hindurch,
in meinen mund, über die zunge,
den rachen hinunter.
die lungen füllen sich.

befreiung ist es nicht.
aber vielleicht ein innehalten.
einatmen, ausatmen, einatmen, ausatmen.
immer weiter. immer atmen.
das ist das was bleibt.
ein, aus, ein, aus, ein, aus...



Samstag, 3. September 2011

erfrorenes wasser

am anfang war es wahrscheinlich wenig mehr als ein riss ganz tief unten.
im inneren irgendwo. ungesehen und ohne eine auswirkung.
aber es änderte sich.
war es zu viel wärme? ein temperaturunterschied, der nicht zu überbrücken war?

es knackte jedenfalls. nach einer weile.
da war der riss dann größer geworden.
vielleicht hätte man es dabei belassen können.
aber ein eiswürfel taut schließlich auch von alleine.

man könnte es positiv sehen und von verschmelzung reden.
oder realistisch von verdünnung?

(so wie bei mcd: ein bisschen cola mit einem berg eis. ein eisberg sozusagen.)


es gab nun also einen riss. es knackte und löste sich allmählich auf. und übrig blieb - nicht viel mehr eine pfütze. ein kleiner teich, will man es romantisch sehen.

und der wird jetzt größer - wird zu einem kleinen meer - wird salzig und wächst.

aber man weiß ja wie das mit dem wasser so ist: verdunsten... ab in die wolken... und dann gehts wieder nach unten. vielleicht als regen, als schnee oder eisregen - fast wieder so etwas wie ein kleiner eiswürfel. also geht es weiter. und also gehts auch wieder von vorne los. vielleicht mit mehr wissen. vielleicht mit besseren ideen.
aber das erbe bleibt, der nachgeschmack (nicht bitter) wird mitgenommen und auch das ist nicht verkehrt. etwas erdbeergeschmack wird immer bleiben. erdbeere oder kirsche. irgendwas in der art.

nothing compares to you